Beim 2. Regionalen Netzwerktreffen im Wipptal, das am 11. Juni 2024 im Ekiz Steinach am Brenner stattfand, kamen auf Einladung von Regio Wipptal engagierte Teilnehmer zusammen, um innovative Projektideen wachsen zu lassen und mögliche Kooperationen zu besprechen. Ziel der Treffen ist es, die Zusammenarbeit zu stärken, den Informationsfluss zu verbessern, gegenseitige Unterstützung zu bieten und nachhaltige Projekte gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen. Bereits beim ersten Netzwerktreffen konnten mehrere Projekte angestoßen werden. So fand beispielsweise die Planung und Umsetzung eines Repair-Cafés statt, das im Rahmen der Freiwilligenwoche begann und nun als halbjährliche Veranstaltungsreihe etabliert werden soll. Die gemeinsame Umsetzung dieser Idee wurde von allen Beteiligten als sehr positiv und unterstützend empfunden. Ebenso wurde ein gemeinsames Regionsmagazin in Angriff genommen, das sich derzeit in Ausarbeitung befindet und im Herbst erscheint. Auch die Veranstaltungsreihe „Schaug’ ma hin im Wipptal“ wurde erfolgreich abgeschlossen. Zusätzlich konnten eine Reihe weiterer Veranstaltungen, insbesondere im Bereich der Klima- und Energiemodellregion (KEM), als Kooperationsveranstaltungen angeboten und umgesetzt werden.

Viel los im Ekiz und Freiwilligenzentrum

Als Start zum zweiten Vernetzungstreffen führte Angelika Koidl vom Ekiz Wipptal und Freiwilligenzentrum Wipptal durch das neu errichtete Eltern-Kind-Zentrum in Steinach und erläuterte die Planungs- und Umsetzungsprozesse sowie aktuelle Angebote und Veranstaltungen. Sie kündigte an, dass am 20. November 2024 die 20-Jahr-Feier des Ekiz stattfinden wird, zu der alle Eltern-Kind-Zentren Tirols nach Steinach eingeladen sind. Das Repair-Café soll jeweils im Frühjahr und Herbst stattfinden, in Kooperation mit lokalen Partnern wie den Büchereien vor Ort und dem Elternverein.

Entlastungen im Bereich Pflege schaffen

Sabine Schätzer, Andrea Lehner und Melanie Zingerle vom Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Annaheim Matrei und Wippcare sprachen über die Erweiterung der Tagesbetreuung auf zwölf Gäste, um pflegende Angehörige zu entlasten. Sie berichteten von einem aktuellen LEADER-Projekt, „Soziale Dienste Wipptal“ (SODIWI), das eine zentrale Anlaufstelle für alle gesundheitlichen und sozialen Anliegen im Wipptal schaffen soll. Sie betonten auch die Herausforderungen durch wachsende Wartelisten und Personalmangel, insbesondere im Pflegebereich, und erwähnten hausinterne Veranstaltungen wie Alpakabesuche und Kunsttherapie. In Diskussion entstand beispielsweise die Idee zu einer Workshop-Reihe für pflegende Angehörige, die verschiedenste Themen aufgreifen soll, die unter den Nägel brennen und damit Aufklärung leisten und Entlastung schaffen.

Planungsverband will Region weiter stärken

Tanja Egg vom Planungsverband Wipptal sprach über die Ausarbeitung eines Interreg-Projekts für ein Kinderbuch, in dem jede Gemeinde im südlichen und nördlichen Wipptal mit einer Seite bzw. einem Ausflugsziel vertreten ist. Sie berichtete auch über das Projekt „Wippnet“, das sich noch in Ausarbeitung befindet, und über das Projekt „Herrnwasserl Steinach“, bei dem der Bereich um das Herrnwasserl als attraktives Ausflugsziel revitalisiert werden soll. Der Planungsverband ist zudem dabei, einen neuen Strategieplan für die Region zu entwickeln und hat dazu mehrere Arbeitsgruppen eingerichtet. Auch ein LEADER-Projekt zur Revitalisierung des Kurparks ist in Planung, wobei Ideen aus der Gemeinschaft willkommen sind. Angedacht sind zudem Radangebote wie ein Pumptrack, um die Region für Familien und Sportbegeisterte attraktiver zu machen. Beim Treffen wurde angeregt, zum Thema ein Treffen aller Interessierten und ExpertInnen zu planen und alle an einen Tisch zu holen.

KEM baut auf Information und Aufklärung

Claudia Hackhofer von der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Wipptal kündigte das regionsübergreifende Magazin an, das die Bevölkerung umfassend informieren soll. Sie berichtete von zahlreichen erfolgreich umgesetzten Veranstaltungen und der geplanten Mobilitätswoche im September. Eine Umfrage zum Thema „Green Jobs“ läuft noch bis Ende Juni, und im Herbst soll ein Energie-Stammtisch stattfinden, für den Kooperationspartner jederzeit willkommen sind.

Schutzgebiete: Freiwilligenarbeit und Naturerlebnisse

Anna Radtke von der Schutzgebietsbetreuung stellte ein Projekt zur freiwilligen Mithilfe in der landwirtschaftlichen Arbeit in Kooperation mit dem Tourismusverband vor. Sie betonte, dass solche Projekte, die Arbeit und Urlaub kombinieren, sehr gut angenommen würden und gerne mehr in diese Richtung gemacht werden sollte. Gemeinsam mit dem Alpenverein wird ein Projekt zur Freiwilligenarbeit im Bergwald für Familien und Erwachsene geplant. Sie sprach auch über die Möglichkeit, Jugendliche in Projekte einzubinden, und erwähnte Melanie Mader als Expertin und Guide für die Planung von naturbezogenen Radstrecken.

Jugendarbeit regionsübergreifend denken

Monika Annewanter und Fiona Schafferer von NEXT Wipptal berichteten von einer spannenden Jugend-Umfrage und den positiven Ergebnissen, die in Matrei erzielt wurden. Der Jugendraum in Matrei sei wöchentlich sehr gut besucht und derzeit wird ein umfangreiches Sommerprogramm ausgearbeitet und beworben. Sie betonten den Bedarf an regionsübergreifender Jugendarbeit und arbeiten an einer entsprechenden Konzepterstellung. Auch Eltern sollen durch Workshops zu Themen wie digitale Sicherheit und Prävention besser informiert und unterstützt werden. Zudem wurde ein Punktesammel-System für jugendliches Engagement vorgestellt, das derzeit in der Informationsphase ist und auf eine finanzierbare technische Umsetzung wartet.

Das Netzwerktreffen zeigte die Vielfalt und den Tatendrang der Teilnehmer, gemeinsam Projekte voranzutreiben und die Region Wipptal nachhaltig zu stärken. Das nächste Treffen wird im Herbst stattfinden. Interessierte aus verschiedensten Wipptaler Institutionen, die Lust auf Mitgestaltung und gemeinsame Ideenfindung haben, sind jederzeit herzlich willkommen.Das Regio Wipptal-Team sagt herzlich DANKE!